Eisbehandlung / Kryotherapie
- Details
- Kategorie: Nicht kategorisiert
- Veröffentlicht am Samstag, 08. Februar 2014 16:20
- Geschrieben von Detlef Hammann
- Zugriffe: 8197
Eisbehandlung / Kryotherapie
Das Wort Kryotherapie bedeutet Kältetherapie und setzt sich aus dem griechischen Wort kryos (=Kälte) und Therapie zusammen.
Wirkung von Kälte:
- Blutgefäße ziehen sich zusammen, sozusagen als Schutzreaktion vor zu raschem Kälteeindringen
- Wärmeentzug (Wärmestrahlung, Wärmeleitung)
- schmerzlindernd, anästhesierend
- Stoffwechsel wird herabgesetzt
- abschwellend
Kurze Einwirkzeit:
- es kommt zu einer sekundären Gefäßerweiterung mit reaktiver Hyperämie (bei gesunden, nicht sklerotischen Gefäßen)
Lange Einwirkzeit:
- bewirkt Muskelzittern, dabei wird Energie gewonnen und Wärme produziert. Die Temperatur steigt an (nicht zu verwechseln mit Schüttelfrost).
- Kälterezeptoren der Haut informieren das Wärmeregulationszentrum (WRS) über den Temperaturstand der Haut.
- Beim Schüttelfrost sind es Toxine, Bakterien usw., die das Wärmeregulationszentrum reizen und den "Sollwert" verschieben.
Indikation
- Muskelkrämpfe
- Gelenksteife
- Hyperläsionen
- Kopfschmerz
- Schwellungen nach Prellungen und Ergußbildung
- Beckenvenenthrombose (zum Abschwellen)
- Blutungen
- Nach Tonsillektomie
- Blutungen im Abdominalbereich
- Appendizitis, akute Adnexitis hier kann es natürlich nicht eingesetzt werden.
Anwendung der Ganzkörperkryotherapie
- Rheuma-Patienten
- Leistungssportlern zur Leistungssteigerung (steigert den Hormonspiegel, v.A. Testosteron)
- Zellulitis (Cellulite)
- Stärkung des Immunsystems und Stressabbau
- Ganzkörperkryotherapie findet in einem Criostream auch Kryotherapiesauna oder Kältekammer statt.
Kontraindikationen
- Neugeborene
- Hautverletzungen
- Kehlkopf
- Morbus Raynaud (Endglieder sind zu schlecht durchblutet)
- bei bewußtlosen, narkotisierten und gelähmten Patienten
- Patienten mit Sensibilitätsstörungen
- Extremitäten: bei Patienten mit Durchblutungsstörungen.
Wickel und Co
- feuchter Dunstaufschlag
- Eisblase
- Eiskrawatte
- feuchter Halswickel
- Kühlelemente
- feuchter Schienenwickel
- feuchter Wadenwickel
- Menthol-Getränke Leinenauflagen (chemische Reizung der Kälterezeptoren)